Graun: Concertos and Chamber Music

Graun

Andrea Lieberknecht, Flöte
Gernot Schmalfuß, Oboe
Waldemar Döling, Cembalo
Andreas Krecher, Violine
Martin Schäfer, Violine
Helman Jung, Fagott
Sofia Chamber Soloists
Dirigent: Emil Tabakov

Carl Heinrich Graun: Konzert für Cembalo und Streicher c-moll
Johann Gottlieb Graun: Sonate für Flöte, Oboe und B.C. D-Dur
? Graun: Sonate für Flöte und B.C. C-Dur
Johann Gottlieb Graun: Sonate für Flöte, Oboe und B.C. G-Dur
? Graun: Konzert für Oboe d’amore, 2 Violinen und B.C.

Die CD ist erschienen bei: Musikproduktion Dabringhaus und Grimm
Bachstraße 35, D-32756 Detmold
Tel. +49 -(0)5231-93890, Fax +49 -(0)5231-26186

 

Graun: Concertos and Chamber Music, eine Schallplattenkritik aus www.musikansich.de

Das Label MDG, bekannt für seine audiophilen Produktionen, wartet mit Neuentdeckungen deutscher Barockmusik auf. Die Brüder Johann Gottlieb (1701-1771) und Carl Heinrich Graun (1703-1759) prägten zu ihrer Zeit das Musikleben im norddeutschen Raum wesentlich mit. Im Vordergrund stand dabei der, auch durch seine Opern und Oratorien, bekanntere Carl Heinrich Graun.

Von ihm stammt das wunderschöne Konzert für Cembalo und Streicher, welches den Auftakt der CD bildet. In den Ecksätzen mit viel Schwung und melodischem Reiz ausgestattet, erinnert es stark an Werke Antonio Vivaldis – nicht unbedingt zu erwarten bei einem preußischen Hofkapellmeister. Der langsame Mittelsatz zeigt sich demgegenüber feinsinniger, fast von liedhaftem Charakter.

Der Cembalist Waldemar Döling ergeht sich in technisch versierter Spielfreude. Die ihn begleitenden Sofia Chamber Soloists lassen sich davon erfreulicherweise gerne mitreißen.

Ein weiteres Konzert, nämlich ein solches für Oboe d´amore, steht am Schluß der CD. Hier ist die Autorschaft unsicher, selbst dass überhaupt einer der Brüder der Komponist ist, steht nicht fest. Das in Melodik und Satztechnik recht konservativ und wenig raffiniert anmutende Stück meistert Gernot Schmalfuß als Solist ohne weiteres.

Im übrigen finden sich auf der Einspielung drei Sonaten für Flöte bzw. Flöte und Oboe samt Basso Continuo, wovon zwei eindeutig Johann Gottlieb Graun zuzuordnen sind. In ihnen begegnet uns der galante Stil, wie ihn auch etwa Telemann zu gleicher Zeit pflegte. Sangliche Schönheit der Einzelstimmen paart sich mit hohem technischen Anspruch und vermag so unverändert anzurühren und zu beeindrucken.

Besondere Erwähnung verdient die Flötistin Andrea Lieberknecht. Ihre perfekte und gefühlvolle Spielweise entfaltet sich in diesem kammermusikalischen Rahmen ganz ausgezeichnet.

Für jeden, der Interesse an barocker Instrumentalmusik abseits des bekannten Repertoires hat, kann die CD also uneingeschränkt empfohlen werden. Zumal die perfekte Aufnahmetechnik, Markenzeichen des Labels, und ein sorgfältig gearbeitetes Booklet das ihre zum positiven Gesamteindruck beitragen.

(von Sven Kerkhoff)

Graun: Concertos and Chamber Music, a review from www.musikansich.de

The MDG label, well known for its audio recordings, is offering new discoveries of the German Baroque. The brothers Johann Gottlieb (1701-1771) and Carl Heinrich Graun (1703-1759) helped shape the musical style of their time in northern Germany, whereby the more famous Carl Heinrich Graun, especially through his operas and oratios, was at the forefront.

It is his beautiful concerto for harpsichord and strings which starts this CD. The corner movements, full of verve and melodic charm, are strongly reminiscent of Antonio Vivaldi- not always to be expected from a Prussian court composer. The slow middle movement is, in contrast, more sensitive, and almost song-like.

The harpsichordist Waldemar Döling indulges us with his technically brilliant style, and the Sofia Chamber Soloists, accompanying, thankfully let themselves be carried along.

Another concerto, this time for oboe d’Amore, is the final work on the CD. The composer of the piece is unknown, indeed it is unclear if either of the brothers is responsible for it. The work, which is conservative and unrefined in both melody and structure, is mastered without difficulty by Gernot Schmalfuß.

In addition, the recording contains three sonatas for flute, or flute and oboe, with Basso Continuo, two of which are obviously from the pen of Johann Gottlieb Graun. In them, we find a gallant style not dissimilar to that of Telemann. The singing beauty of the individual voices, coupled with high technical demand makes them both touching and impressive.

The flautist Andrea Lieberknecht deserves a special mention. Her perfect, sensitive way of playing works beautifully in chamber music.

The CD can therefore be unreservedly reccomended to anyone interested in Baroque instrumental music away from the mainstream, especially since the perfect recording quality, a trademark of the label, and a carefully worked booklet add to the positve impression.

(from Sven Kerkhoff, Translation: Daniel Townsend)